NEW YORK (dpa-AFX) - Die von der Bank of America
<BAC.NY<NCB.ETR>B.ETR>  übernommene Merrill Lynch lockt trotz
der noch ungeklärten
Bonus-Affäre neue Mitarbeiter mit riesigen Aufschlägen. Die
Vermögensverwaltung biete potenziellen neuen Mitarbeitern 140 Prozent
des ersten
Jahresgehalts allein als Einstiegsbonus, schreibt die "Financial Times"
(Freitag) und zitiert Personaler von Morgan Stanley Smith Barney und
Mitarbeiter von Merrill selbst. Das ist mehr als in den Boom-Jahren 2006
und 2007. Merrill muss leere Reihen in ihrer Vermögensverwaltung
füllen, nachdem viele Finanzberater der übernommenen Bank im
vergangenen Jahr den Rücken gekehrt haben.

    Ein früherer Merill-Manager bezeichnete die Aktion als Akt der
Verzweiflung. Merrill Lynch wies diese Darstellung gegenüber der
Zeitung
zurück, wollte aber Details zum Rekrutierungsprogramm nicht
kommentieren. Die Bank habe aber nie zu den besten Gehaltgebern 
gehört. Seit
der Übernahme durch die Bank of America im Januar hatte die
Finanzberatung dem Bericht zufolge 3.000 Mitarbeiter verloren. Auch
Konkurrent
Morgan Stanley Smith Barney habe inzwischen Probleme, neue Berater zu
finden und locke mit ähnlich hohen Einstiegsgeschenken. Allerdings hat
Morgan Stanley im Gegensatz zur Merrill-Mutter
Bank<BAC.NY<NCB.ETR>BAC.NYS>  die Staatshilfen bereits
zurückgezahlt. Die Bank of
America war von der US-Regierung mit 45 Milliarden Dollar gestützt
worden und zahlte die Hilfen bisher anders als andere Großbanken nicht
zurück.

    Die Merrill-Mutter stand zuletzt ohnehin schon wegen der Affäre um
Milliarden-Boni für Merrill-Manager in der Kritik. Eigentlich sollte
ein millionenschwerer Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC für Ruhe
sorgen. Der zuständige Richter verweigert aber vorerst seinen Segen
und fordert bis Ende August mehr Auskünfte. Der Finanzkonzern hatte
nach Ansicht der SEC seine Aktionäre im Zuge der 5,8 Milliarden Dollar
schweren Bonuszahlungen in die Irre geführt. Der Konzern hatte seinen
Aktionären versichert, Merrill dürfe ohne grünes Licht der neuen
Mutter keine Boni auszahlen. In Wirklichkeit hatte die Bank of America
dies aber laut SEC dem Merrill-Management schon zugesagt./gr/stb/tw
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