NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem dramatischen Kurssturz des Dow Jones
Composite  in der vergangenen Woche macht die
US-Börsenaufsicht SEC Druck: Sie zitierte die Chefs der größten
Börsenbetreiber noch für diesen Montag zu einer Krisensitzung nach
Washington. Für Dienstag ist außerdem eine Parlamentsanhörung geplant.

    Am vergangenen Donnerstagabend brach der amerikanische Aktienmarkt
innerhalb weniger Minuten ohne ersichtlichen Grund um fast 1.000
Punkte ein. Ursache war vermutlich eine Art Rückkoppelungsschleife,
weil automatisierte Börsenhandelssysteme mit nicht kompatiblen Regeln
miteinander agierten.

    SEC-Präsidentin Mary Schapiro hat unter anderem NYSE-Euronext-Chef
Duncan Niederauer und Nasdaq-OMX-Group-Chef Robert Greifeld für das
Treffen aufgeboten. Im Vordergrund steht die Frage, ob ins
Börsenhandelssystem zusätzliche Schwellen eingebaut werden müssen, um
plötzliche
Abstürze von Einzelwerten zu verhindern. Außerdem wird diskutiert, ob
und wie die sich häufig widersprechenden Handelsregeln der
verschiedenen Börsen vereinheitlicht werden könnten.

    Nicht nur Investoren, auch die Politiker sind nervös. Der
Vorsitzende des Bankenausschusses, Christopher Dodd, forderte die SEC im
Fernsehsender CBS zum Handeln auf. "Sie muss ihre Bemühungen schnell
intensivieren, uns wissen lassen, was da geschehen ist und welche
Schritte nun nötig sind." Dodd, der derzeit versucht, die
Finanzmarktreform durch den Senat zu bringen, forderte auch für den
Börsenhandel
eine strengere Regulierung.

    Der Börsensturz illustriert die Kehrseite des automatisierten
Hochgeschwindigkeitshandels. Dabei nutzen Computer mathematische
Modelle,
um binnen Millisekunden gewaltige Mengen von Aktien zu kaufen und zu
verkaufen. Zwei Drittel aller Börsenaktivitäten in den USA werden auf
diese Weise abgewickelt./rak/DP/she
Grafico Azioni NYSE Group (NYSE:NYX)
Storico
Da Giu 2024 a Lug 2024 Clicca qui per i Grafici di NYSE Group
Grafico Azioni NYSE Group (NYSE:NYX)
Storico
Da Lug 2023 a Lug 2024 Clicca qui per i Grafici di NYSE Group